Neustadt am Main - Gestern und Heute
 
    
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  Das Benediktiner-Kloster Neustadt am Main 4.0 


Schon seit 1130/1146 wird über das Benediktiner-Kloster Rorinlacha / Neustadt am Main geschrieben.
Die erste „Veröffentlichung“ war in der Jüngeren Vita des Burkard, der Autor ist nicht bekannt.

Seitdem haben ca. 35-40 Frauen und Männer Bücher und/oder Artikel zum Kloster Neustadt am Main geschrieben. Viele auch mehrere.


In meinem Buch vom April 2019,
Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster - Neustadt am Main,
stehen die Fakten zu Burkards Anfängen, auch vor der Bistumsgründung Würzburgs 742.
Und auch die Anfänge des Kloster Neustadt am Main, ab 738 (!).
Das Buch erschien ca. 3 Monate vor der 1250 Jahrfeier von Neustadt am Main im Jahr 2019.

Der Ort Neustadt wurde 769, nach dem Kenntnisstand von 1969, erstmals als Rorinlacha urkundlich erwähnt.
Nicht das Kloster!
..... Ob das Kloster Neustadt am Main im Jahr 769 gegründet wurde, ist die falsche Frage.

Kreisheimatpfleger Theodor Ruf hat mein Buch bei seinem Kloster Neustadt Vortrag in der "Alten Lohrer Turnhalle" im März 2019 bereits erwähnt, bevor es im April 2019 veröffentlicht wurde.
..... Und danach mehrmals gelesen, wie er mir per E-Mail mitteilte.

Deswegen kann ich die Aussage von Theodor Ruf in seinem Neustadt Buch 2022 nicht verstehen. Auf Seite 49 steht:
"Man weiß über Burkards "Vorleben" recht wenig, er dürfte auch im Reichsdienst bei Pippin gestanden haben".
.....
In meinem 2019 Buch findet man auf 22 Seiten Informationen zu Burkards "Vorleben".
.....
Und Rufs Aussage zum Reichsdienst bei Pippin ist historisch nicht möglich und schlichtweg falsch.

Karl Martell, der Vater von Karlmann und Pippin, war bis 22. Oktober 741 der Hausmeier des Gesamtreichs.
In den letzten 3 Jahren sogar ohne Merowingerkönig.
Nach Karls Tod, war der ältere Karlmann ab Anfang 742 der Hausmeier für Austrien und damit Mainfranken.
Nicht Pippin!
Karlmann stattete 742 das Bistum Würzbug mit 26 merowingischen Königskirchen aus, inklusive dem Kloster auf dem Marienberg in Würzburg, und dem Kloster Karlburg am Main.

Mehr Details zu Rufs Vortrag in Lohr finden sie hier:
Vortrag Theodor Ruf zum Kloster Neustadt am Main März 2019

Mittlerweile habe ich in meinem Neustadt Buch von 2019, Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster - Neustadt am Main,
und im Artikel, Die neuen Erkenntnisse zur Lokalisierung des Ptolemaios Ort Locoritum, Mainfränkischen Jahrbuch 2022 (S. 341-357),
eindeutig bewiesen,
dass Neustadt am Main bereits 150 n. Chr. von Ptolemaios als Locoritum erwähnt wurde.

..... Weitere Details auch unter dem Menüpunkt Locoritum.
..... Und auch auf Facebook unter Locoritum.

Dieser heilige keltische See war der Grund, dass ab 738 das Tal in Rorinlacha von Burkard und Megingaud trocken gelegt wurde, und mit einem ersten Kloster überbaut wurde.
Es folgten später im Tal 2 weitere Klosterstätten.

..... Die Neue Statt (781 eingeweiht), das von Karl dem Großen initiierte Missionskloster für die "Sachsenmissionierung", die 772 startete
..... Die Romanische Statt (Gebaut um 1100)

Im Jahr 2025 könnte Neustadt am Main eine keltisch geprägte 1875 Jahrfeier veranstalten.


Neben dem heiligen keltischen See Locoritum im Tal von Neustadt, gab es noch vier weitere keltische Stätten:
1. Ein keltischer Thingplatz bzw. Ringwall auf dem südlich gelegenen Gaiberg.
2. Der Erphenbrunnen, seit der ersten Landvermessung fälschlicherweise in Ruhbrunnen umbenannt, ist in Bayern die wahrscheinlich urkundlich älteste erwähnte Bachquelle in der freien Natur.
3. Eine mit einer Kapelle überbaute Quelle auf dem Margarethenhof.
4. Der Glasbrunnen, die Quelle des Silberlochbach.

Auf der anderen Seite des Mains, gegenüber von Neustadt, existieren in Steinfeld, Hausen, Waldzell. Ansbach, Roden, Karbach und Urspringen, sehr viele keltische Grabhügel, und auch Siedlungen.
Die Ackerbau treibenden Kelten auf der fränkischen Platte nutzten die damalige Main-Furt in Neustadt, um auf die andere Seite des Mains zum Heiligen See für Bitt- und Dankopfer, und zum Thingplatz auf dem Gaiberg (Gauberg?) für die Rechtsprechung, zu gelangen.

#

Am 4. Mai 2019, 2 Monate vor der 1250 Jahrfeier in Neustadt, wurde ein Artikel von Theodor Ruf veröffentlicht:
"Kaum Licht im Nebel, 769 – vor 1250 Jahren – wurde das Kloster Neustadt am Main (vielleicht) gegründet",
im Würzburger katholischen Sonntagsblatt Nr. 18-2019, S. 18-19.
Eine seiner Aussagen in diesem Artikel war: Megingaud starb 783 in Neustadt.
Meine Kommentare dazu in der:
Rezension von Klaus Weyer zu diesem Artikel

Aber eines ist für mich ganz sicher,
Megingaud starb nicht 794, wie es Theodor Ruf mittlerweile seit Ende 2020 vertritt:
..... Im Mainfränkischen Jahrbuch 2020 auf S. 86-88,
..... Und in seinem Kloster Neustadt Buch von 2022, mit dem Titel "Kloster Neustadt am Main 769 (?) - 1300", auf S. 118-119.

Das Resümee von Theodor Ruf in dem Buch, Kloster Neustadt am Main 769 (?) - 1300, ist:
"Im Jahr 769 wurde das Kloster Neustadt gegründet. Soll das Kloster gegründet worden sein. Wurde es, vielleicht, „gegründet“. Vielleicht aber auch erst einige Jahre später. Oder ein paar Jahre früher. Vom ehemaligen Würzburger Bischof Megingaud. Oder auch nicht".

Wie schon vorher von mir erläutert, 769 hat absolut nichts mit einer Klostergründung in Neustadt am Main zu tun.
Da wurde Neustadt als Rorinlacha, erstmals urkundlich erwähnt.

Denn 769 ging Megingaud zurück nach Rorinlacha.
Also war er schon vorher,

bevor er 754 von Bonifatius zum Bischof von Würzburg geweiht wurde,
dort Abt im ersten Kloster, im Tal von Rorinlacha. In der "Alten Statt"

Und dieses Kloster wurde 1980/1981 vom Bayerischen Landesamf für Denkmalpflege ausgegraben.
..... Die ausgegrabene Saalkirche mit einer Apsis ist typisch für die damalige südangelsächsische Kirchen-Architektur.
..... Auch die erste Klosterkirche in Fulda, eine Saalkirche, hatte eine Apsis, von Bonifatius persönlich 744 gebaut.

Dieses erste Kloster im Tal von Rorinlacha,
wurde von Burkard und Megingaud vor der Würzburger Bistumsgründung (742) gebaut,
nachdem sie den ehemaligen heiligen, keltischen See (mit Locoritum, der Furt im See) trocken gelegt hatten.
Er war zu der Zeit "ein mit Röhricht bewachsener Sumpf" = Rorinlacha.
(Theodor Ruf lehnt die Anwesenheit von Burkard in Rorinlacha, im Mainfränkischen Jahrbuch 2020 S. 68, ohne eine Begründung ab).


Die weiteren Fakten:
# Burkard war 737/738 zusammen mit Bonifatius in Rom, Burkard stieß ab Berceto (damals ein Kloster im Apennin/Italien) dazu..
# Burkard wurde 738 vom Papst Gregor III. zum Bischof ohne Bischofssitz in Rom geweiht (Erwähnt in der älteren und jüngeren Vita des Burkard).
# Auf der Rückreise waren beide einige Zeit bei König Liutprand in Pavia, dem Partner von Karl Martell (Erwähnt in der Vita Bonifatii auctore Willibaldo).
# 738 in Franken angekommen, zog Burkard (mit Bonifatius) nach Rorinlacha. 4 Jahre vor der Bistumsgrundung in Würzburg.
# Denn dort erhielt Burkard 738 von Karl Martell das Jagd- und Lustschloss auf dem Berg in Rorinlacha.
# Dort baute er das erste Kloster in Rorinlacha, die Michilstat.
# Und Megingaud kam 738 von Fritzlar nach Rorinlacha, und erhielt von Hatto das Tal mit dem Sumpf in Rorinlacha.
# Den Sumpf legten beide trocken. Und bauten auf dem ehemaligen heiligen keltischen See, das Kloster an der "Alten Statt"

Den Vergleich der Aussagen von Theodor Ruf und Klaus Weyer finden sie links unter
Comparatio






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