Neustadt am Main - Gestern und Heute
 
    
  Römer 16 vC - 17 nC 

Die Römer um die Zeitenwende in Germanien.
Römer 16 v. Chr. bis 17 n. Chr. in Germanien
16 v. Chr. bis 17 n. Chr.
  Kloster Neustadt am Main 

Die Erkenntnisse zum Benediktiner-Kloster Neustadt am Main und zum Bistum Würzburg
Kloster Neustadt am Main
Stand: April 2019
  Neustadt=Locoritum 

Die neuen Erkenntnisse zur Lokalisierung des Ptolemaios Ort Locoritum.
Locoritum im Mainfränkisches Jahrbuch 2022
Klaus Weyer, in: Mainfränkisches Jahrbuch (MfrJb) 2022, Seite 341 bis 357. Stand: Nov. 2022.
  Bis 737 Burkard in Berceto 

Bischof Burkard war von 718 bis 737 im Kloster Berceto, an der Via Francigena.
Burkard in Berceto
In Berceto befinden sich Reliquien von Burkard, hingebracht von Kaiser Karl IV. Oben der deutsche Adler. Es gab nie ein Grab von Burkard dort! Foto Klaus Weyer
  738 Burkard in Rom 

Burkard wurde 738 von Papst Gregor III. in Rom zum Bischof geweiht.
Burkard wurde 738 in Rom zum Bischof geweiht
Klaus Weyer, Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Misssionskloster - Neustadt am Main, April 2019, S. 55 - 59.
  3 Skelette mit Schädeln 

In der eingemauerten Kreuz-Kapelle, im Südturm der Neustadter Basilika
Bild mit Genehmigung von Pfarrer Langhans
1990 von Pfarrer Langhans entdeckt, 2006 ein Artikel von mir in der Main-Post und 2019 in meinem Buch. Foto Edeltraud Wenzel
  Kugelpanorama Kirche 

Kugelpanorama der ehemaligen Klosterkirche von Neustadt am Main - Innen
Kugelpanorama der Kirche von Neustadt am Main - Innen. Von Ralf Ackermann. www.ralf-michael-ackermann.de
  Kugelpanorama Brücke 

www.ralf-michael-ackermann.de
Kugelpanorama Brücke Neustadt - Erlach von Ralf Michael Ackermann
  Ansicht 1854 

Die Benediktinerabtei Neustadt am Main, nach der Säkularisation
Neustadt und Erlach
Neustadt und Erlach im Jahre 1854
  Ansicht 2004 

Die Benediktinerabtei Neustadt am Main existiert nicht mehr
Neustadt 2004
Neustadt und Erlach im Januar 2004. 150 Jahre danach. Foto Klaus Weyer
  Fränkische Geschichte von den Kelten bis Heute von Klaus Weyer 

Neustadt am Main war das antike Locoritum, erwähnt von Ptolemaios 150 nach Christus
Erst Locoritum - Dann Rorinlacha
Das keltische Seeheiligtum Locoritum, der keltische Thingplatz und die 1. Klosterstätte Michilstat
  Der Nebel lichtet sich ! "Kloster Neustadt am Main 4.0" 

Informationen über das Benediktiner-Kloster Neustadt am Main,
und den Ort Neustadt am Main,
der früher (769 n.C.) Rorinlacha,
und noch früher (150 n.C.) Locoritum hieß.

Nachzulesen in meinem Buch vom April 2019:
Klaus Weyer, Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster - Neustadt am Main.
Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg.

Was ich von Anfang an wissen wollte.
Seit 2002 beschäftige ich mich mit diesem Kloster, jetzt schon über 20 Jahre.
* Warum wurde in Rorinlacha, so hieß Neustadt a. Main im 8. Jhd., ein Kloster gegründet?
--> Weil man im Tal von Rorinlacha, eine vorgeschichtliche Kultstätte mit einer christlichen Stätte überbaute!
--> Die Kultstätte war ein heiliger keltischer See.

Die ersten Informationen im Buch von April 2019:
Klaus Weyer: Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster - Neustadt am Main, Würzburg April 2019.
* Das keltische Locoritum war in Neustadt am Main. Seite 9 ff.
* Burkard in Berceto, von 718-737. Seite 37 ff.
* Die Bischofsweihe Burkards durch Papst Gregor III., 738 in Rom. Seite 55 ff.
* Michilstat und Burkard, 738 die erste Klosterzelle in Rorinlacha. Seite 61 ff.
* Die Bistumsgründung Würzburgs Anfang 742, Burkard der 1. Bischof. Seite 71 ff.
* Die Abdankung Burkards Anfang 754, Meginggaud von 754 bis 769 Bischof von Würzburg. S. 83 ff.
* u.s.w.

Der aktuelle Artikel darüber von November 2022:
Klaus Weyer: Die neuen Erkenntnisse zur Lokalisierung des Ptolemaios Ort Locoritum, in: Mainfränkisches Jahrbuch 2022, Würzburg 2022 November 29, Seite 341 bis 357.
* Neustadt am Main erfüllt 5 der 6 Kriterien der TU-Berlin.
* Langenprozelten und Lohr erfüllen keines der 6 Kriterien der TU-Berlin.

Das Ergebnis:
Das antike Locoritum war in Neustadt am Main.
Es gab keinen anderen Grund, dass man in der ersten Hälfte des 8. Jhd. den heiligen keltischen See, damals ein Sumpf, mit einem Benediktinerkloster überbaute.

Deswegen ging Bonifatius mit Burkard, als sie 738 aus Rom nach Germanien kamen, nach Rorinlacha. Rorinlacha, übersetzt 1914 vom Lohrer Gymnasial-Professor Joseph Schnetz: „ein mit Röhricht bewachsener Sumpf“.
1. Zuerst bauten Bonifatius und Burkard das erste Kloster Michilstat auf dem trockenen Berg in Rorinlacha. Es hatte eine Saalkirche mit Apsis, eine südangelsächische Bauweise.
2. Dann legte Burkard mit Megingaud den Sumpf im Tal trocken, 150 n.Chr. war er noch ein See.
3. Und anschließend überbauten sie das ehemalige keltische Heiligtum mit dem Kloster „an der Alten Statt“. Auch diese Klosterkirche hatte eine Saalkirche mit Apsis. Laut Ludwig Wamser von 1992, war die erste Klosterkirche im Tal, eine Kopie der Klosterkirche auf dem Berg in Rorinlacha.

Alles noch vor der Bistums-Gründung von Würzburg im Jahr 742.


* Das heißt also, man baute in Rorinlacha ein Benediktinerkloster auf den ehemaligen heiligen keltischen See mit der Furt Locoritum im See.

* Der Auftrag von Papst Gregor I. wurde buchstabengetreu befolgt:
"Es ist besser, anstatt die heidnischen Heiligtümer zu zerstören, dieselben in christliche Kirchen umzuwandeln".
Dafür
gibt es Hunderte von Beispielen, eins befindet sich in Neustadt am Main.


Neustadt am Main kann im Jahr 2025 eine 1875 Jahrfeier veranstalten !
Locoritum, das heutige Neustadt am Main, wurde 150 n. Chr. in der Geographike Hyphegesis des Klaudius Ptolemaios erwähnt.


Die alten Namen im Tal von Neustadt am Main


+ Zuerst Locoritum (erwähnt um 150 n.C. von Ptolemaios).
.. Übersetzt aus dem Keltischen: „Furt im See“. Loco = See und ritum = Furt.
.. Der große See im Tal war ein keltisches Heiligtum, und existierte um 1200 vor Christus, vor über 3.200 Jahren.
.. Ca. 300 v. Chr. verliesen die Kelten unser Gebiet.

+ Dann Rorinlacha (erwähnt in der jüngeren Vita des Bischof Burkard).
.. Übersetzt: „Ein mit Röhricht bewachsener Sumpf“.
.. Der große heilige keltische See war jetzt ein Sumpf. Ab 738/39 wurde der Sumpf trockengelegt.

+ Und dann Neue Statt --> Neustadt (eingeweiht 781 n.C.).
.. Südlich von der "Alten Statt" (eingeweiht um 740 n.C.) wurde die Neue Statt ab/nach 772 von Karl dem Großen initiiert.

Die vier unterschiedlichen Klosterstätten der Benediktiner in Neustadt am Main:


+ 738: Die Michilstat auf dem heutigen Michaelsberg, mit einer südangelsächsischen Saalkirche mit Apsis.
Dieses Kloster war eine Übergangslösung, bis man den Sumpf im Tal (den ehemaligen heiligen keltischen See) trocken gelegt hat.
* Die Klosterkirche mit Apsis befand sich an der Stelle der heutigen Friedhofskirche.
* Der Konvent wurde noch nicht ausgegraben, die Kirche 1974.
* Die Klosterkirche der Michilstat und der Alten Statt waren baugleich.

+ Um 740: Die "Alte Statt" im Tal, mit einer südangelsächsischen Saalkirche mit Apsis.
Vorher wurde der keltische See/Sumpf trockengelegt.
* Das komplette Kloster, Kirche und Konvent, befindet sich heute unter dem Pfarrhaus.
* Alles wurde 1981/82 ausgegraben.
* Die Klosterabmessungen der Alten Statt waren ca. 20 m Nord-Süd und 18 m West-Ost.

+ 781: Die Neue Statt im Tal, mit einer abgeschnürten Vierungskirche aus frühkarolingischer Zeit.
Initiiert durch Karl den Großen als Missionskloster für die Sachsen-Missionierung.
1841 Abriss der Vierungskirche durch Karl-Thomas, Fürst von Löwenstein Wertheim Rosenberg.
* Die Nordwand des Vierungsturms und ein Teil des karolingischen Vierungsturms der Vierungskirche stehen noch.
* Der untere Teil des Nordturms der Basilika gehörte zu diesem Kloster.
* Und die Marienkapelle, heute eingemauert im Südturm der Basilika, gehörte auch zu diesem Kloster.
* Vom Konvent sind nur Teile gefunden worden.
* Die Abmessung der Vierungskirche waren: Ca. 18 m Nord-Süd, 24 m West-Ost, mit einem 18 m hohen Turm.

+ um 1100: Die "Romanische Statt" im Tal, mit der 2-türmigen Basilika.
* Der Nordturm gehörte schon zur Neuen Statt, er stand unten nicht frei.
* Im Südturm der Basilika ist eine Kreuz-Kapelle eingemauert. Sie war die Marienkapelle des Kloster an der Neuen Statt.
* 3 Skelette mit Schädeln findet man dort in einer Grube.


Das ehemalige Benediktinerkloster ist eines der ältesten und bedeutendsten Kulturdenkmäler der Region Franken. Es war eng mit Bonifatius, Burkard, Megingaud, Lullus, Willibald, Karl Martell, Karlmann d. Älteren, Pippin d. Jüngeren, Karl d. Großen, und Ludwig dem Frommen verbunden.

Burkard war der 1. Abt in Neustadt/Rorinlacha, von 738 bis 741.
Anschließend der 1. Bischof in Würzburg, von 742 bis 754.
754 resignierte Burkard, er zog sich in das Kloster Michilstat in Rorinlacha zurück.
Er starb am 2. Februar 755.
(Bonifatius starb am 5. Juni 755 in Friesland).

Megingaud war der 2. Abt in Neustadt/Rorinlacha, von 741 bis 754.
Anschließend der 2. Bischof in Würzburg, von Anfang 754 bis 769.
Megingaud war dann wieder ab Anfang 769 Abt in Neustadt/Rorinlacha.
Anfang 772 kam Karl der Große ins Spiel, er initiierte das Missionskloster an der "Neuen Statt", das 781 eingeweiht wurde.
Am 26. September 783 ist Megingaud in Neustadt, im Kloster an der "Neuen Statt", gestorben.

Lassen Sie sich von den Fakten einer sehr alten Vergangenheit verzaubern.
Ein Appell an die Gemeinde Neustadt am Main.
Die Geschichte von Neustadt ist es wert, ein Weltkulturerbe zu beantragen!



Mein Ziel ist es, die Informationen über den Ort und die Umgebung von Neustadt am Main, über das Keltische Heiligtum Locoritum (150 n.C.), und das Benediktiner-Kloster Neustadt am Main (738-1803) zu verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Forschungen ist die fränkische Geschichte

Wenn Sie Informationen und Anregungen haben, dann senden Sie mir einfach eine Email (Adresse im Impressum).

Gemeinde Neustadt am Main.
49° 55' 43" Nord, 9° 34' 21" Ost, Mitte Brücke.
147 Meter, Höhe Main.

Viel Spaß beim Surfen in der Neustadter Geschichte und Gegenwart wünscht Ihnen
Klaus Weyer
Dipl. Ing. (FH) Informationstechnik seit 1978
Historiker für fränkische Geschichte seit 2002

Je weiter du zurückblicken kannst, desto weiter wirst du vorausblicken.
Winston Churchill



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Siehe auch Impressum
  Würzb. Sonntagsblatt 

Theodor Ruf: Kaum Licht im Nebel - Kloster Neustadt am Main. 5. Mai 2019
Würzburger Sonntagsblatt 5. Mai 2019
Kommentare, Ergänzungen und Korrekturen von Klaus Weyer in Blau
  T. Ruf Bistum Würzburg 

Theodor Ruf: Kilian und die Frühzeit des Bistums Würzburg (686-803). MfrJb 2020.
Bistum Würzburg
Kommentare von Klaus Weyer in Blau
  Lohrer Fabulologie 

Lohrer Schneewittchen-Artikel von Roland Pleier in der Main-Post vom 27.11.2021.
Weyer korrigiert Pleier
Kommentare und Ergänzungen von Klaus Weyer in Blau.
  T. Ruf Kloster Neustadt 

Theodor Ruf: Kloster Neustadt am Main 769(?) – 1300. Würz. Diözesan Gesch. Verein 2022.
Kloster Neustadt am Main
Rezension von Klaus Weyer
  KEIN Schneewittchen 

Es war einmal ... KEIN Schneewittchen aus Lohr am Main.
KEIN Schneewittchen in Lohr
Klaus Weyer im: Märchenspiegel Jahrgang 34 Heft 1/2023, S. 48 - 56.
  Erstnennung von Lohr 

Es war nicht 1295.
Erstnennung nich 1295
Klaus Weyer: Kreuzwertheimer Jahrbuch 2023, Lohrs Eintritt in die Geschichte, S. 182 - 189.
  Südspessart 

Alte Marken und Wege im Südspessart - Überlegungen und neue Erkenntnisse.
Alte Marken und Wege im Südspessart
Klaus Weyer: Kreuzwertheimer Jahrbuch 2024, S. 150 - 195.
Copyright 2005-2024, Klaus Weyer
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