Neustadt am Main - Gestern und Heute
 
    
Kloster Neustadt um 1829
Kloster Neustadt um 1829. Das östliche Torhaus und die karol. Vierung sind noch nicht zerstört.
  Entwicklung 

Erstellt am 1.1.2004, letzte Korrektur am 6.4.2008


Die Landnahme in Mainfranken und Thüringen bis zu den Karolingern:

Wann Mainfranken Thüringen
     
750 – 100 v.u.Z. Die Kelten besiedelten in der Eisenzeit Mainfranken. Der Ringwall in Neustadt am Main auf dem Gaiberg (Gauberg) stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dieser Zeit.  
100 – 9 v.u.Z. Die Markomannen, ein Teilstamm der Sueben/Schweben (ein elbgermanischer Stamm) besiedeln das Maingebiet und Thüringen. Die Markomannen, ein Teilstamm der Sueben/Schweben (ein elbgermanischer Stamm) besiedeln das Maingebiet und Thüringen.
9 v.u.Z. Der römische Feldherr Drusus besiegt die Markomannen. Der Hauptteil der Markomannen zieht darauf unter König Marbod nach Osten in das keltische Gebiet der Boier (heutiges Böhmen).  
0 – 100 Die Römer siedeln die Hermunduren, ebenso ein Teilstamm der Sueben, im Maingebiet an. Sie vermischen sich mit den restlichen Makomannen.  
9 Niederlage römischer Legionen unter Varus gegen die Germanen am Teutoburger Wald, danach Rückzug der Römer links von Rhein und Main.  
69 – 96 Die Römer errichten den Limes als Reichsgrenze. Der Main von Miltenberg bis Großkrotzenburg war ein Teil des Limes.  
98   Tacitus schreibt: Die Elbe entspringt im Land der Ermunduren.
Um 150 Ein Volk, bestehend aus Hermunduren und Markomannen, besiedelt das Maingebiet und Thüringen. Ein Volk, bestehend aus Hermunduren und Markomannen, besiedelt das Maingebiet und Thüringen.
Um 180 Die Semnonen (ein elbgermanischer Stamm) besiedeln den oberen Main und bilden dort den Hauptteil der Alamannen/Alemannen.  
213 Die Alemannen, aus den germanischen Semnonen und germanischen Juthungen (ein Reitervolk) bestehend, sind aus dem heutigen Thüringen kommend bis zur römischen Maingrenze vorgestoßen. Sie haben gegen den röm. Kaiser Caracalla(s) eine Niederlage erlitten.  
250 – 260 Die Alemannen zerstörten den gesamten obergermanischen Limes und besetzen das von den Römern geräumte Südwestdeutschland.  
um 290 Die Burgunder (ein weichselgermanischer Volksstamm) siedeln zwischen Taunus und Neckar und damit im Maingebiet.  
300 – 500 Ortsnamen die auf -ingen (= Siedlung) enden, wie z.B. Bad Kissingen und Kitzingen stammen von den Alemannen. Gebiet zw. Thüringer Becken, unterer Saale und Mulde, mittlerer Elbe und nördlichem Harzland.
380   Der Name Toringi ist schriftlich überliefert.
um 400 Die Silingen, ein Teilstamm der Vandalen, besiedeln das Maingebiet.  
406 31. Dezember, die Römer räumen die Rheingrenze.  
um 451 Hunnen im Gebiet Hunnen im Gebiet
ab 451   Kontakt mit Ostgoten und Langobarden.
496/7 Sieg der Merowinger über die Alemannen bei Zülpich. Die Franken besetzen das alemannische Gebiet.  
um 500 Übergreifen des Christentums auf Gebiete rechts des Rheins, begünstigt durch die Merowinger. Weihnachten 498 ließ sich Chlodwig I. zusammen mit 3.000 Franken von Bischof Remigius in Reims taufen.  
um 500   Gebiet zw. Donau, oberem Maintal, Werraraum,
mittlerer Elbe, Braunschweiger Gegend und Altmark.
506 Niederschlagung eines alemannischen Aufstands gegen die fränkische Vorherrschaft. Chlodwig drängt in die Räume Hessen, Thüringen und Mainfranken ein. Chlodwig drängt in die Räume Hessen, Thüringen und Mainfranken ein.
um 510   Heirat König Herminafrid mit Amalaberga, Nichte Theoderichs.
526   Tod des Ostgoten-König Theoderichs, kein ostgotischer Rückhalt  mehr vorhanden.
531   Schlacht an der Unstrut. Niederlage der Thüringer unter Herminafrid gegen Theuderich I. und Chlothar I. im Verbund mit den Sachsen. 
534   Herminafrid in Zülpich ermordet. Zerstückelung & Verkleinerung des Stammgebietes. Das Gebiet nördlich des Harzes fällt an die Sachsen.
555/56 Heereszug der Merowinger. Aufstand der einheimischen Großen. Heereszug der Merowinger. Aufstand der einheimischen Großen.
561 Nach dem Tod Chlothars I. entsteht Austrien (Östliches Reich mit der Hauptstadt Metz), Neustrien und Burgund. Nach dem Tod Chlothars I. entsteht Austrien (Östliches Reich mit der Hauptstadt Metz), Neustrien und Burgund.
562 Heereszug der Merowinger Heereszug der Merowinger
595/96 Heereszug der Merowinger. Aufstand der einheimischen Großen. Heereszug der Merowinger. Aufstand der einheimischen Großen.
600   Der Langobardenkönig Agilolf ist als "dux Thuringus" erwähnt.
612/13   Mitwirkung thüringischer Truppen bei den innerfränkischen Auseinandersetzungen zwischen den Halbbrüdern Theuderich II. und Theudebert II.
625   Aufenthalt König Dagoberts (Kö von 623-639) mit Bischof Arnulf von Metz.
629 – 639 In der Zeit Dagoberts existieren 3 größere Amtssprengel in unserem Gebiet: Das Markenherzogtum Thüringen mit Radulf. Das um Würzburg zentrierte mainthüringische Herzogtum mit Hruodi. Das Herrschaftsgebiet des Agilolfingers Fara um Aschaffenburg. In der Zeit Dagoberts existieren 3 größere Amtssprengel in unserem Gebiet: Das Markenherzogtum Thüringen mit Radulf. Das um Würzburg zentrierte mainthüringische Herzogtum mit Hruodi. Das Herrschaftsgebiet des Agilolfingers Fara um Aschaffenburg.
631 bis 634   Slawen und Wenden fallen "in Toringiam et relequos pagus", nach Thüringen ein.
631   Radulf = Herzog von Thüringen
632 Hroudi wird von Dagobert I. zum Dux in Mainfranken eingesetzt. Ein neustro-burgundisches Heer schlägt die Wenden und Sorben unter Herzog Radulf in Thüringen. Radulf, am neustrischen Königshof in Paris aufgewachsen, residiert sehr selbstständig in Thüringen und ist im Auftrag von Dagobert I. für die Grenzsicherung gegen die Slaven zuständig.
632-719 In Würzburg regiert das mainfränkische Herzogshaus der Heden.  
638 Gertrud von Nivelles, die Tochter von Pippin I., (626-659) soll öfters von Karlburg über den Gertraudenpfad zum karolingischen Jagdschloss nach Rorinlacha (späteres Neustadt) gegangen sein.  
641 Radulf und der Agilolfinger Fara zetteln einen Aufstand gegen Sigibert III. an. Fara, der Sohn von Chrodoald und Verbündete von Radulf (neustrischer Franke), wird, als er sich mit seinem Stamm Sigibert am Main entgegenstellte, getötet. Sigibert III. verliert zusammen mit Grimoald die Schlacht an der Unstrut gegen Radulf, Dux von Thüringen. Rückgang der fränk. Zentralgewalt.
um 661   An Stelle einer altgermanischen Fliehburg wird in Erfurt eine Peterskirche gebaut. Initiator ist das Kloster Weißenburg im Elsaß und Bischof Dragobodo von Speyer. 
um 689 Die Wandermönche Kilian, Kolonat und Totnan werden in Würzburg von Gailana, der Frau von Herzog Gozbert, ermordet.  
689 Heden II. heiratet Theotrada, die Tochter des thüringischen Herzog Theotbald. Heden II. heiratet Theotrada, die Tochter des thüringischen Herzog Theotbald.
um 700 Heden II. ist Herzog von Mainfranken und Thüringen mit Sitz in Würzburg. Heden II. ist Herzog von Mainfranken und Thüringen mit Sitz in Würzburg.
704 Willibrord sucht Herzog Heden II.  in Würzburg auf, der ihm Besitzungen in Thüringen, Arnstadt (Ilmkreis), Mühlberg (Kreis Gotha) und Monra (Kreis Sömmerda) übertrug. Schenkungsurkunde vom ersten Mai 704, in der Heden II. als ,,vir illuster" bezeichnet wird. Willibrord sucht Herzog Heden II.  in Würzburg auf, der ihm Besitzungen in Thüringen, Arnstadt (Ilmkreis), Mühlberg (Kreis Gotha) und Monra (Kreis Sömmerda) übertrug. Schenkungsurkunde vom ersten Mai 704, in der Heden II. als ,,vir illuster" bezeichnet wird.
716 In einer Urkunde aus dem Jahr 716 überläßt Heden II. (jetzt ,,illuster vir Hedenus dux" genannt) Willibrord auch noch sein Erbgut bei Hammelburg im Saalgau (,,ad Hamulo castellum").  
717 Thuring, der Sohn von Heden II., fällt am 28.3. bei der Schlacht in Vinchy auf der Seite Karl Martells. König Chilperich II. und Hausmeier Raganfried werden besiegt.  
719 Heden II. unterstützt Karl Martell bei seinem erfolgreichen Feldzug gegen König Chilperich II. und Hausmeier Raganfried. Am 14.10. fällt Heden II. in Nery, auf der Seite Karl Martells.  
ab 723   Als sich Bonifatius verstärkt Thüringen als Missionsgebiet zuwandte, trifft er auf angelsächsische Missionare, die bereits vorher mit Willibrord dorthin kamen.
     

Neustädter Ortsnamen im Wandel der Zeit:
Neustadt hiess nicht schon immer Neustadt. Hier sehen Sie die Entwicklung des Ortsnamens von Neustadt.

Rorinlacha / Rorlach 768/769
Nivenstat  
Nuovenstatt  
Niuwenstat  
Newstadt 1593
Neustat 1641
Neustadt 1769

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