Erstellt am 23.12.2006
Geschrieben von Martina Schneider.
Erschienen am 13. Nov. 2006 in der Mainpost Lohr.
Neustädter Kulturherbst 2006 kam gut an
Nicht der Sport beherrschte am Sonntag die Neustädter Turnhalle, sondern die Kunst. Zum ersten Mal stand die Halle, in der sonst die Volley- und Badmintonbälle durch die Gegend fliegen, ganz im Zeichen der Kultur. 29 Hobbykünstler aus Neustadt, Erlach und der näheren Umgebung präsentierten ihre Arbeiten dem interessierten Publikum.
Als "Kulturherbst in Neustadt" bezeichnete Bürgermeisterin Karin Berger die Veranstaltung, die durch das Engagement von Aida Sayegh und Elisabeth Krimm zustande gekommen war. Bei der FSV-Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr seien sie auf die Idee gekommen, diese Ausstellung ins Leben zu rufen, berichtete Krimm. Ruckzuck hätten sie die Räumlichkeiten, den Termin und sogar auch schon die ersten Interessenten gehabt.
"Eine Idee wurde Wirklichkeit", freute sich Krimm bei der Eröffnung am Sonntagmorgen vor 70 Ausstellern und Gästen. Und das Schönste dabei: Außer ihrer Arbeitszeit hatten die beiden Frauen keine Kosten. Der FSV Neustadt/Erlach stellte den beiden die Turnhalle, die Volkshochschule Lohr die benötigten Stellwände kostenlos zur Verfügung.
Viele Unterstützer gefunden
Die Eltern des Kindergartens St. Martin übernahmen die Bewirtung der Veranstaltung und die Interessierten kamen in Scharen. Selbst Landrat Armin Grein ließ es sich nicht nehmen, am Sonntagmorgen auf einen Sprung in Neustadt vorbeizuschauen. "Solche Ausstellungen finden meist in den Zentren statt", erklärte er und kündigte an, dass er Neustadt zukünftig zu diesen Zentren zählen werde.
"Neustadt hat ja gerade im Bereich der Kultur eine große Tradition", sagte der Landrat mit Blick auf die Historie der Gemeinde. "Es gehört schon Mut dazu, um das, was man selbst geschaffen hat, auch anderen zu zeigen", meinte Grein, der beeindruckt war von den Werken und Arbeiten der Aussteller.
Das Kulturspektrum Neustadts sei größer, als man beim oberflächlichen Hinsehen glaube, zeigte sich Bürgermeisterin Karin Berger begeistert. "Man muss sich nur die Mühe machen, hinzugehen, hinzuschauen und hinzuhören." Der Neustädter Kulturherbst solle zeigen, was es gibt, wie es geht und die Menschen anregen, selbst mitzumachen.
"Die Idee wurde zum Selbstläufer", erklärten die beiden Veranstalterinnen, die sich über den gezeigten Gemeinsinn freuten. "Es war nicht nur eine Sache von uns beiden, sondern eine Gemeinschaftsaktion von ganz vielen Menschen. Das hat uns sehr gefreut", machte Krimm deutlich. Auch die Aussteller freuten sich über das Interesse an ihren Arbeiten.
Beeindruckende Vielfalt
Filigrane Handarbeiten, farbenprächtige Gemälde, feine Zeichnungen, Schnitz- und Bronzearbeiten - die Palette der Ausstellungsstücke war vielfältig und beeindruckend. Dass Künstler und Besucher den Dialog suchen, dieser Wunsch der Bürgermeisterin ging am Sonntag in der Turnhalle in Erfüllung. Am Nachmittag war der Saal zum Teil sogar brechend voll.
Pfarrer Alkuin Mahr brachte den Erfolg der Veranstaltung auf den Punkt: "Wer Kunst in sich zur Entfaltung kommen lässt, der wird reicher und bereichert damit auch die anderen Menschen."
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