Neustadt am Main - Gestern und Heute
 
    
Da befand sich die Mordstat
Bild: Klaus Weyer 2004
An der Stelle des ehemaligen Klosters steht heute eine Kapelle.
  Mordstat 

Mordstat in der Karte von Bernhard Cantzler, von um 1600
Mordstat gegenüber Hafenlohr
Die Schlacht zwischen dem Bistum Würzburg und dem Bistum Mainz im Jahr 1210, war gegenüber Hafenlohr
  Das ehemalige Kloster Mordstat, Mordstatt, Mattenstatt gegenüber Hafenlohr 

Erstellt am 3.12.2006, korrigiert am 5. 4. 2012, 21.09.2021, 13.04.2022


Was passierte vorher.
Der Staufer-König Philipp von Schwaben, Anwärter auf die Kaiserkrone, wurde am 21 Juni 1208 von Otto von Wittelsbach, Parteigänger des Welfen-König Otto IV., in Bamberg ermordet.

Der Welfe Otto IV., Anwärter auf die Kaiserkrone, zog am 24 Mai 1209 in das festlich geschmückte Würzburg ein, und verlobte sich mit der minderjährigen Beatrix, der Nichte Philipps von Schwaben. Der Welfe Otto IV. wurde am 4. Oktober 1209 von Papst Innozenz III. in Rom zum Kaiser gekrönt. Bischof Otto I. von Würzburg und 6.000 Panzerreiter begleiteten Otto IV. Ende 1209 gab es Streit zwischen Papst und Otto IV. wegen Besitztümer in Italien.

Hier die aktuellen Daten über die Schlacht gegenüber Hafenlohr und das Kloster an der Mordstat:

1210 November 18
Nachdem der Welfen-Kaiser Otto IV. weite Teile des Kirchenstaates in Italien besetzte, bannte ihn Papst Innozenz.
Der Würzburger Bischof Otto I. von Lobdeburg blieb weiter Anhänger vom gebannten Welfen-Kaiser Otto IV.
Der Mainzer Bischof Siegfried II. wechselte zu dem Staufer Friedrich II., Sohn des am 28. September 1197, in Messina, gestorbenen Kaiser Heinrich VI. Heinrich VI. war ein Sohn von Kaiser Barbarossa.


1210 Dez. 8
Schlacht gegenüber Hafenlohr, dem späteren Mordstat und dann Mattenstatt.
Sieg des Erzbistum Mainz (die Staufische Partei), Bischof von Mainz war Siegfried II. von Eppstein.
Gegen das Bistum Würzburg mit dem ostfränkischen Adel (die Welfische Partei). Bischof von Würzburg war Otto I. von Lobdeburg.



Große Verluste für die ostfränkischen Adelsfamilien Castell, Henneberg, Wertheim, Schwarzenberg, Thüngen, Grumbach (sterben 1243 aus) und Seinsheim.

Johann Reinhard (+ 1546), ein Zeitgenosse von Lorenz Fries, berichtete von der Schlacht des Bistum Mainz gegen das Bistum Würzburg, gegenüber von Hafenlohr. Er erwähnt auch die vielen Toten auf der Walstatt und auf der Flucht nach Remlingen. Sowie den Bau einer Kapelle Mordenstatt, zum Gedächtnis der Toten.

Lorenz Fries hat in seiner Würzburger Chronik von um 1546, Mattenstatt nicht erwähnt. Gewusst hat er die Geschichte von Mattenstatt sicherlich. Man kann es nachvollziehen, dass er nicht darüber berichtet hatte, denn Lorenz Fries (* 24. Juni 1489/1491 in Mergentheim; † 5. Dezember 1550 in Würzburg) war Sekretär, Kanzleivorstand, Archivar, Rat und Reichstagsgesandter von drei Würzburger Fürstbischöfen.

Am 19. Mai 1218 starb der welfische Kaiser Otto IV. isoliert, seit Nov. 1210 vom Papst gebannt, und krank.

1220 wurde der Staufer Friedrichs II., in Rom zum Kaiser gekrönt.

1223 Dez 5
Bischof Otto I. von Lobdeburg stirbt.

1224
Die Adelsfamilien ließen, zum Gedenken an die Toten, in Mordstat ein Kloster erbauen.
Das war der Grund, warum gegenüber von Hafenlohr, ein Kloster gebaut wurde.
Grundsteinlegung der Kapelle unter Bischof Dietrich von Hohenburg.

1225 Feb
Bischof Dietrich von Hohenburg stirbt.

1226 Mai 3
Das Kloster und die Kapelle weihte Bischof Hermann I. von Lobdeburg am 3. Mai ein.
St. Eucharius, war der Schutzpatron von Kloster Mordstat / Mattenstatt.
Am Tage des hl. Eucharius (8. Dezember, der Tag der Schlacht im Jahr 1210) fand immer ein Markt statt.

1558
Letzte Erwähnung des Konvents. Probst Endres Reck (Beck) überwies an Martini, der Kirche zu Karbach, 2 Pfund Wachs.

1561
Das Stift Fulda verkauft Mattenstatt an den Voit Endres von Rieneck.
Im gleichen Jahr zog Fürstbischof Friedrich von Wirsberg das Kloster Mattenstatt gegenüber von Hafenlohr ein, unter Hinweis auf seine Ordinariusstellung zum Hochstift Würzburg, ohne die Frage der Entschädigung zu regeln. Verständlicherweise gaben sich die Voite von Rieneck damit nicht zufrieden.

1610
ließ Bischof Julius Echter das Kloster Mattenstatt abbrechen. Teile des Chors, inklusive dessen Grundstein, wurden 1611 für den Bau der Kirche in Rothenfels verwendet. Der Grundstein von Mattenstatt wurde mit vermauert, heuet noch zu sehen, außen am Chor der Kirche von Rothenfels. Darauf steht: „Die Grundsteinlegung des Chors von Mattenstatt durch Kaplan Konrad war am 3. Juni 1411. Die Schlacht war 201 Jahre früher.“
Also im Jahr 1210 gegenüber von Hafenlohr!


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